Wie bekannt ist, planen die Ortsgemeinde Kümbdchen und die Verbandsgemeinde Simmern/Hunsrück ein gemeinsames Hochwasservorsorgeprojekt, das zwei zentrale Maßnahmen umfasst.
Renaturierung des Kondbaches
Der Bach soll auf einer Länge von 1,5 km natürlicher gestaltet werden, um die Hochwassergefahr zu vermindern und die Ökologie zu verbessern. Die Maßnahme dient auch der Förderung der Retentionsfähigkeit der Auenbereiche. Dies kann die Hochwassersituation und die Ökologie verbessern. Die Wiederherstellung der Durchgängigkeit durch die Entnahme der Stickung ist ein Hauptziel der Maßnahme. Mit der Herstellung eines möglichst breiten und flachen Gewässerprofils und der Integration von Geschiebedepots soll der Kondbach in ein dynamisches Gleichgewicht gebracht werden. Über Erdwälle kann ein mäandrierender Verlauf induziert werden. Entlang der Renaturierungsstrecke sollen landschaftstypische Gehölze gepflanzt werden.
Rückhaltemulde
Vergangene Hochwasserereignisse haben gezeigt, dass in Kümbdchen nicht nur gewässerseitiges Hochwasser durch den Kondbach und das namenlose Gewässer auftritt. Ebenfalls hohe Schäden entstanden durch Zufluss von Außengebietswasser bei Starkregenereignissen. GIS gestützte Voranalysen haben gezeigt, dass einige Hauptfluttrassen direkt in die Ortschaft entwässern. Über natürliche Tiefenlinien kann ein Teil des Abflusses in den retentionsstarken Auenbereich des Kondbachs abgeschlagen werden. Hier wurde eine Geländemodellierung empfohlen, um den Außengebietszufluss über eine Versickerungs- oder Rückhaltemulde im Vorlandbereich dem Kondbach zuzuführen.
Diese beiden Projekte werden vom Land Rheinland-Pfalz, der Verbandsgemeinde Simmern-Rheinböllen und der Ortsgemeinde finanziert und sollen demnächst ausgeschrieben und dann hoffentlich bald umgesetzt werden, um den Hochwasserschutz für die Gemeinde zu erhöhen, aber auch dem Gewässer Platz zu geben, sich „natürlich“ zu entwickeln und entfalten.